Therapie
Therapie ist ein ganz wichtiges Element um zu lernen, wie man mit einer Angst/Panikstörung umgeht. Da es ganz verschiedene Arten von Angst gibt, gibt es auch verschiedene Therapieansätze. In jedem Fall ist doch meist die Verhaltenstherapie die Wichtigste, aber auch Traumatherapien können helfen.
Bei der Verhaltenstherapie unterscheidet man zwischen der kognitiven Verhaltenstherapie und dem Flooding Während das Flooding sich mit der äußeren Verhaltensänderung und der Konfrontation beschäftigt, setzt sich die kognitive auch mit dem Inneren, nämlich den Gedanken und Gefühlen auseinander. Um zu entscheiden was man für sich selbst braucht und warum ich die kognitive für die Wichtigere halte seht ihr hier!
kognitive Verhaltenstherapie
Kognitionen (Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen, Wahrnehmungen) haben Einfluss auf das emotionale Befinden.
Im Rahmen der Therapie lernt man, Wahrnehmungsverzerrungen und fehlerhafte Bewältigung von Problemen zu erkennen und zu relativieren. Somit sollen negative Gefühle zurückgehen und alltägliche Problemsituationen besser bewältigt werden können.
Nach dem Erkennen entsprechender Situationen kann seitens des Betroffenen eine Überprüfung der Situation und eigener Denk- und Verhaltensmöglichkeiten erfolgen.
Beispiel:
Gedanke > "bis zur nächsten Autobahnausfahrt dauert es noch so lange"
Vorstellung > "es könnte ja bis zur nächsten Autobahnausfahrt etwas passieren"
Erwartung > "Wenn ich jetzt Herzrasen und schlecht Luft bekomme"
Wahrnehmung > Herzrasen, Atemnot und das Gefühl schnell aus dieser Situation rauszukommen
nun lernt man die Überprüfung der Situation und darauf folgt eigene Denk- und Verhaltensmöglichkeit:
Stopp > "Die nächste Autobahnausfahrt ist bald da, mal sehen welche das ist" (Gedanke), es wäre ja schon cool wenn es meine Ziel-Autobahnausfahrt ist" (Vorstellung), wenn es meine Zielautobahnausfahrt ist, freue ich mich riesig" (Erwartung),
= Herzklopfen vor Freude, Lächeln (Wahrnehmung)
Das ist ein antrainiertes Umdenken!
Flooding/Exposition/Konfrontation
Beim Flooding geht es darum, sich in die Angstsituation zu begeben, es auszuhalten bis die Panikattacke vorbei ist um zu spüren, das letztendlich nichts passiert.
Diese Methode hilft gut bei starken Ängsten vor Objekten wie z.B. Phobien gegenüber Tieren
Bei allen anderen Ängsten (vorallem die Ängste die die Existenz gefährden wie z.B. nicht mehr Einkaufen oder generell nicht mehr rausgehen können) hilft MEINER Meinung nach nur die kognitive Verhaltenstherapie. Warum? Weil die Situation sich immer verändern kann.
Hier ein kleines Beispiel:
Man hat es geschafft auf einer bestimmten Straße mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Für einen Panikler einfach nur herrlich, doch was ist, wenn die Straße auf einmal gesperrt ist? Was ist, wenn du einen Umweg fahren musst, den du vorher noch nicht gefahren bist? Ein schnelles Umdenken und eine richtige Wahrnehmung wäre in diesem Fall einfach klüger (kognitive Verhaltenstherapie)!
Medikamente
Begleitend zur Therapie kann man auch Medikamente nehmen. Viele haben vor Medikamenten Angst, dass sie einen quasi wegschiessen (betäuben) so dass man von der Realität nichts mehr mitbekommt.
Natürlich gibt es solche Medikamente, das wären Benzos wie z.B. Valium, Tavor etc. die im absoluten Notfall sicherlich nicht verkehrt sind, aber in der Verhaltenstherapie wenig zu suchen haben.
In der Verhaltenstherapie kommen begleitend eher Antidepressiva zum Einsatz. Ein gut dosiertes Antidepressiva kann so schön unterstützend sein und macht nicht abhängig. Wer es also gerne leichter hätte, nur zu, ich spreche aus Erfahrung ;-)
Es gibt heut zu Tage richtig Gute mit keinen oder geringen Nebenwirkungen.
